vegetarische Ernährung

Auf der Diözesankonferenz 2022 hat die KjG Limburg beschlossen, dass bei Aktionen der KjG nur vegetarisches Essen angeboten werden soll. Wir erklären euch, warum:

In der Statistik[1] seht ihr, dass in den letzten Jahren immer mehr Fleisch produziert und damit auch konsumiert wird. Aber warum ist das ein Problem? Damit auf unserem Teller beim Abendessen ein Schnitzel landet, wird unglaublich viel Fläche benötigt. Auf den ersten Blick ist klar, dass das Tier Platz im Stall oder auf einer Weide haben muss. Aber oft vergisst man, wie viel Feld benötigt wird, um das Futter für die Tiere herzustellen. Da die vorhandenen Flächen für den hohen Bedarf nicht ausreichen, muss neuer Platz geschaffen werden. So werden zum Beispiel große Flächen des Regenwalds abgeholzt, um darauf Soja anzubauen, der auch an Tiere in Deutschland verfüttert wird. So ist also auch das Kaufen von regionalem Fleisch nicht zwingend eine bessere Alternative, da das Futter trotzdem aus Regionen stammen kann, in denen dafür Regenwald abgeholzt wird, was drastische Auswirkungen auf das Klima haben kann. Bei einer vegetarischen Lebensweise benötigt man nach Schätzungen von WWF etwa 46% weniger Anbaufläche. Diese kann dann genutzt werden, um dem Ernährungsbedarf der gesamten wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu werden. Führt man sich vor Augen, dass 96% der Sojaproduktion für die Ernährung von Tieren genutzt werden, kann der Verzicht auf Fleisch zu einer aktiven Bekämpfung des Hungers in vielen Ländern der Erde beitragen.

Die genauen Folgen des Klimawandels lassen sich momentan noch schwer voraussagen. Sicher ist jedoch, dass der menschengemachte Klimawandel Wetterextreme verstärkt und somit droht, verschiedene Orte auf der Welt unbewohnbar zu machen, was vermutlich mit Ressourcenknappheit einhergeht und dafür sorgt, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen und ganze Ökosysteme zerstört werden. Hauptverantwortlich für den menschengemachten Klimawandel sind Treibhausgase, die in der Atmosphäre einen ähnlichen Effekt haben, wie das Treibhaus im Garten. Die Wärme der Sonne kann zwar in die Atmosphäre gelangen, jedoch wird sie dann im Inneren gespeichert und nur ein kleinerer Teil der Wärme wird reflektiert. Über die Zeit erhitzt sich also die Luft im Treibhaus. In der Tierhaltung ist das relevanteste Treibhausgas Methan. Dieses entsteht vor allem bei Kühen während der Verdauung des Futters. Steigt die Menge des produzierten Fleischs immer weiter, wird auch immer mehr Methan in die Atmosphäre ausgestoßen, welches etwa einen 25 mal stärkeren Effekt auf den Treibhauseffekt hat, wie das bekannteste Treibhausgas CO2. Auch die Abholzung von Regenwald verstärkt den Klimawandel, da in ihm CO2 gebunden ist, welches nun in die Atmosphäre gelangt und so die Möglichkeit genommen wird, weiteres CO2 zu speichern. Ein weiterer wichtiger Einfluss auf die Umwelt sind die langen Transportwege beispielsweise von Futter. Mit der Entscheidung, kein Fleisch zu essen, können wir uns also aktiv für den Klimaschutz einsetzen.

Da Tiere, die zur Schlachtung gehalten werden, oft recht eng zusammen leben, sind sie anfälliger für Krankheiten, da sich diese sehr schnell im ganzen Betrieb verbreiten können. Deshalb werden die Tiere oft mit Antibiotika behandelt. Rückstände dieser Antibiotika können im Fleisch, das dann von Menschen gegessen wird, noch nachgewiesen werden. So nehmen wir Medikamente zu uns, die wir eigentlich gar nicht brauchen, was dazu führen kann, dass die Bakterien sich an die geringen Mengen Antibiotikum gewöhnen und gegen diese resistent werden. Es entstehen multiresistente Keime, die nur noch schwer zu behandeln sind. Auch für unsere eigene Gesundheit kann es sinnvoll sein, auf Fleisch zu verzichten oder den Konsum zumindest zu minimieren, da man damit das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, gewisse Krebsarten und Diabetes minimieren kann. Du tust also nicht nur der Umwelt und den Tieren etwas Gutes, sondern achtest auch auf deine eigene Gesundheit, wenn du das Schnitzel öfter mal gegen eine vegetarische Alternative austauschst. Und vielleicht lässt du dich ja auf einer unserer Veranstaltungen inspirieren und findest dein neues vegetarisches Lieblingsessen. 

Wir freuen uns, diesen Weg gemeinsam zu gehen und laden euch zum gegenseitigen Lernen ein.

Ihr könnt euch gerne auch das Video von Quarks anschauen: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=T9_DESp732U

Quellen: 

https://de.statista.com/infografik/20391/produktion-von-fleisch-weltweit/
https://www.watson.ch/wissen/die%20welt%20in%20karten/773522112-weltkarte-welches-land-isst-am-meisten-fleisch
https://www.iatp.org/sites/default/files/2022-11/Emissions%20Impossible_Methane%20Edition_%20FINAL.pdf
https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/studie-zu-vorzuegen-und-risiken-des-vegetarismus/
https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Landwirtschaft/kulinarische-kompass-klima-zusammenfassung.pdf
https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/fleisch-soja
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/so-bestimmt-die-politik-die-abholzung-des-regenwaldes/
https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/349086/WHO-EURO-2021-4007-43766-61591-eng.pdf?sequence=1&isAllowed=y

[1] https://de.statista.com/infografik/20391/produktion-von-fleisch-weltweit/